Ivana Vankova, der ich das Buch widme, und ich sind seit über 36 Jahren befreundet. Wir lernten uns über eine Brieffreunde-Vermittlung kennen. Ivana hat in der Schule deutsch gelernt und später einen Dr. phil. erworben. Bis zur samtenen Revolution 1989 waren wir in regem Briefkontakt, was damals in der Tschechoslowakei für Ivana nicht ganz ungefährlich war. Briefe aus der BRD riefen damals die Staatssicherheit auf den Plan… Deshalb schrieb ich zuerst an die Adresse ihrer Großmutter. So begleiteten wir uns über die Schul- und Studienzeit, durch die Zeiten der ersten Liebe (und des ersten Liebeskummers), dann unsere Hochzeit und die Geburten unserer Töchter. Nach Fall des Eisernen Vorhangs konnten wir uns endlich problemlos persönlich treffen. Seitdem sind wir schon oft zwischen Mähren und Oberfranken hin- und hergereist, waren gemeinsam auf beruflichen Messen, haben unsere Töchter in den Ferien „ausgetauscht“ und zusammen mit der Familie gemeinsame Urlaube verbracht.
Durch Ivana, ihre Familie und Freunde lerne ich viel über unser Nachbarland und seine Bewohner. Und ich lerne Facetten unserer gemeinsamen Geschichte kennen, die man als Durchschnittsdeutscher nicht erfährt. Man erfährt schon mehr, wenn man ein bisschen tschechisch spricht…. Eines Tages, auf diesem Judenfriedhof in Oberwesel, hatte ich die Idee zu diesem Roman. Ich fing an zu schreiben. Ivana ermunterte mich immer wieder, die Geschichte weiter zu schreiben. Ihr, ihren Eltern und Freunden verdanke ich eine realistische „tschechische Sicht“ verschiedener Generationen auf die Erzählung. Wir beide glauben, dass das Buch zum Nachdenken und Versöhnen beitragen kann.